DAS JAHR 2019


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Der Stolpener Geschichtsverein e.V. wünscht allen Mitgliedern und Freunden ein wunderschönes, besinnliches Weihnachtsfest und für das Jahr 2020 Glück, Gesundheit, Freude und Wohlergehen.



 


Vom Bischofssitz zum Kurfürstenschloss – Stolpen im Jahre 1559

Fast 350 Jahre regierten die Meißner Bischöfe über das Amt Stolpen. Der Bischofssitz des Bistums Meißen verblieb auf dem Meißner Burgberg, jedoch verweilten einige Bischöfe auf Stolpen für längere Zeit mit einer umfangreichen Hofhaltung.

Die wettinischen Kurfürsten Sachsens erkannten die strategische Bedeutung Stolpens. Unter Ausnutzung einer Fehde zwang Kurfürst August den Bischof im Jahre 1559, sein Amt Stolpen gegen das kurfürstliche Amt Mühlberg einzutauschen. Der neue Besitzer begann eine umfangreiche Bautätigkeit auf der Burg im Stile der Renaissance.

Am 28. November 2019 hatten wir Herrn Christian Kunath zu Gast im Ratssaal des „Alten Amtsgerichtes“. Er brachte uns in Wort und Bild die vielfältigen Ereignisse dieser Zeit, die Personen und Veränderungen, die vor 460 Jahren auf und mit unserer Burg Stolpen geschahen, nahe.


Mit seinem Vortrag hat er viele Stolpener und Gäste angesprochen, die so ein weiteres Stück Geschichte unserer Heimat kennenlernen konnten und die sich mit einem herzlichen Beifall bedankten.






Der Stolpener Geschichtsverein besuchte
am 26. Oktober 2019 die Schauanlage
der Granitindustrie in Bischheim Häslich
bei Kamenz





Dort können die Besucher Maschinen und Großgeräte zu Steinbearbeitung in ihrer Bewegung bzw. Wirkungsweise beobachten. Die technologische Folge der Bearbeitung des Granitsteins ist bis zur Verladung nachvollziehbar.

Zur Schauanlage gehört eine vollständig technisch ausgerüstete Stein-bruchschmiede mit funktionsfähigem Blasebalg. Steinbearbeitungsstätten und Schmiede sind durch Werkbahngleise verbunden. Auf Kipp- oder Tafelloren wird der Stein durch eine Diesellok von Bearbeitungsstation zu Bearbeitungsstation gezogen. In der Schauanlage befinden sich ca. 600 m verlegte Werkbahngleise (Spurweite 600 mm).

Vereinsmitglieder und Gäste erlebten eine interessante Führung durch die historischen Arbeitsstätten, ein wunderbar gestaltetes Museum und ein gemeinsames Mittagessen auf dem Schwedenstein.


Wir danken allen Teilnehmern für ihr Interesse.







Geschichte und Geschichten am Bischofsweg

Der Stolpener Geschichtsverein hat sich wiederholt mit der Faszination, die der alte Weg, der die damaligen Bischofsstädte Stolpen und Meißen verband, beschäftigt. Im Frühjahr untersuchten wir den Streckenverlauf von Meißen bis Dresden, jetzt wollten wir den Anschluss, also den Weg von Stolpen nach Dresden, nacherleben.

„Den Bischofsweg“ gibt es übrigens nicht mehr, es sind viele Teile über- oder umbaut und nicht mehr vorhanden. Umso mehr freuen wir uns über erhaltene Reste, diese erkundeten wir auf unserer Radtour am 21. September 2019.




Wir freuten uns sehr, am Treffpunkt zahlreiche bekannte und neue Gesichter begrüßen zu können. Die Tour ging auf dem Bischofsweg über Wilschdorf in den Karswald. Es erwarteten uns weitere historische Wege, ein wüstes Dorf, eine ehemalige Mühle und ein Zeugnis eines schrecklichen Mordes. Unterwegs wurden viele Geschichten ausgetauscht, Zeugen der Vergangenheit gesucht und natürlich viel gelacht. Wir danken allen Teilnehmern.







Zu Gast bei Casanova mit dem Stolpener Geschichtsverein




Am Stadtplatz der Stadt Duchcov in unserem tschechischen Nachbarland liegt das Renaissanceschloss Dux, das wir am 24. August besuchten.

Im Jahre 1642 erwarben die Grafen von Waldstein, die im 18. Jahrhundert, als der Ruf von dem nicht weit liegenden Bad Teplice wuchs, berühmte Künstler wie Johann Wolfgang Goethe, Friedrich Schiller oder Ludwig van Beethoven auf das Schloss Dux einluden, das Schloss und ließen es nach Plänen des Architekten Jean Baptiste Mathey im Barockstil umbauen.

Das Schloss Dux – Duchcov wurde aber durch eine andere Persönlichkeit berühmt. Der Frauenheld Giovanni Jacopo Casanova verbrachte seine letzten 13 Lebensjahre auf dem Schloss als gräflicher Bibliothekar und verfasste hier seine weltberühmten Memoiren. Am 24. August 2019 besuchten wir das Casanova-Schloss und ein deutschsprachiger Führer zeigte uns auf sehr lustige und interessante Weise Dinge aus dem Leben des berühmten, fast 2 Meter großen Mannes, sein Bett, die Bibliothek und sogar seinen Sterbestuhl.

Das Mittagessen nahmen wir in Brüx ein, zum Kaffee fuhren wir nach Teplitz und die Rückfahrt ging über die böhmische und sächsische Seite des Erzgebirges. So lernten wir eine Menge über Landschaft, Land und Leute. Wir danken dem tollen Busfahrer und allen Mitreisenden.



Kleines Gedenken zum 10. Todestag


Am 24. Juli 2019 jährte sich der Todestag von Hans-Jürgen Wolf zum 10. Male. Er war der Mitbegründer des Stolpener Geschichtsvereines, langjähriger Vorsitzender, Leiter des Stolpener Stadtmuseums, Ehrenbürger der Geschichtsvereines und Ehrenamtsträger der Stadt Stolpen.

Wir bereiteten ihm ein ehrendes Andenken an seinem Grab auf dem Friedhof in Stolpen, redeten über vergangene Zeiten und Hans` Visionen. Viele, die sich an „Wolf Hans“ gern erinnern, waren unserer Einladung gefolgt, das Grab wurde festlich geschmückt und wir gingen mit einem guten Gefühl der Erinnerung auseinander.














Stolpener Kultursommer mit sympathischen Klängen



Auch in diesem Jahr – vom 15. bis 21. Juli – fand der Kultursommer der vier Städte statt. Wir erwarteten ein interessantes, anspruchsvolles Programm im Hof der Alten Amtsgerichts mit Matthias Stark, Werner Täubrich, Gerd Rummler, dem Paul-Immel-Trio, The Perky Pollyvocs und Christian Tuschling.

Bei schönstem Sommerwetter genossen wir die wunderschönen Veranstaltungen. Der Stolpener Geschichtsverein bereitete ein paar Getränke vor und freute sich über die zahlreich erschienenen Gäste.




Bastionenführung in Pirna




Auch in diesem Jahr konnten wir Herrn Jähne für eine Führung gewinnen. Diesmal ging es hoch hinauf auf den Sonnenstein und weit hinein in die Geschichte bei einer Bastionenführung.

Am Samstag, dem 13. Juli 2019, trafen wir uns um 17.00 Uhr am Erlpeterbrunnen in Pirna, gut ausgerüstet mit Regenschirmen, die wir leider auch gebrauchen mussten. Wir erfuhren viel über die Stadt mit ihrer gewaltigen Stadtmauer und der Festung Sonnenstein. Bestaunenswert, welche Wandlung über die Zeiten bis zur heutigen wunderschönen Anlage erreicht wurde. Ehrfurchtsvoll betraten wir die Bastionen, Werke genannt. Heute sind sie ein Domizil seltener Fledermausarten sowie der Künstler des Skulpturensommers.

Wir danken Herrn Jähne für die tolle Führung, Klaus für die Fotos und allen Teilnehmern für ihr Kommen. Es war ein eindrucksvoller, schöner Tag.





















Wenn die Sonne des Lebens untergeht,
leuchten die Sterne der Erinnerung.


Wir trauern um unseren Günter.

Mit großer Betroffenheit haben wir erfahren, dass unser
Stellvertretender Vorsitzender

Günter Hahn

im 88. Lebensjahr verstorben ist.

Er war einer der Gründungsmitglieder des Stolpener Geschichtsvereins am 17. April 1996. Mit ihm verlieren wir einen wertvollen Menschen, dem Erforschung und Beschäftigung mit der Geschichte seiner Heimat Herzenssache war. Mit viel Liebe und Interesse widmete er sich der sächsischen und Stolpener Geschichte, gab Schriften zur Industrie- und Postgeschichte, zu Apotheke und zum 800-jährigen Jubiläum Stolpens heraus. So lange es ihm sein Gesundheitszustand erlaubte, arbeitete er aktiv im Vorstand unseres Vereins und beteiligte sich an allen Vorhaben.

Seinen Angehörigen gilt unser tief empfundenes Beileid. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Stolpener Geschichtsverein e.V.
Vorstand

Radtour des Stolpener Geschichtsvereins

»Auf dem königlichen Weg nach Moritzburg« am 18. Mai 2019


Bildquelle: Wikipedia, Autor: Carsten Pietzsch

Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, in diesem Jahr entlang des alten Bischofsweges zu fahren. Dieser war als Höhenweg angelegt und führte zur Zeit der bischöflichen Herrschaft vom Bischofssitz mit dem Meißner Dom linkselbisch durch das Meißner Hochland über Bockwen, Reichenbach, Naustadt und Röhrsdorf nach Klipphausen. Von dort ging der Weg auf dem Boden der heutigen Autobahn A4 durch Merbitz hinab in den Elbtalkessel, wo er in Briesnitz die Elbe im Zuge der „Eisernen Furt“ durchquerte.

Nach einer Probefahrt mussten wir allerdings feststellen, dass diese Route aus sicherheitstechnischen Gründen für eine Gruppentour nicht geeignet ist. Deshalb veränderten wir die Route und fuhren auf dem „Elbe-Moritzburg-Lößnitzgrund-Radweg“ durch idyllische Landschaften von Coswig zum Schloss Moritzburg. Wir hatten genügen Zeit zum Verweilen und Genießen, zum Picknick aus unserer Tasche oder kleiner Einkehr am Imbiss. Dann ging es durch den Lößnitzgrund zurück nach Radebeul, wo wir uns in einem netten Cafe bei einem Eisbecher stärkten. Es war ein schöner Tag mit zwei neuen Gästen und den „alten Hasen“, allen hat es gefallen.

Die beiden unteren Fotos zeigen den Kaendler Epitaph in Naustadt und den Taufengel von Tomae in Röhrsdorf und wurden auf unserer Probefahrt aufgenommen.






Kräuterwanderung 2019


Bildquelle: Wikipedia, www.smoothie-mixer.de



Das Schöne am Frühling ist, dass er immer gerade dann kommt, wenn man ihn am dringendsten braucht.

(Jean Paul)

Da wir in diesem Jahr ein spätes Osterfest feiern, hatten wir den Termin unserer Kräuterwanderung um eine Woche vorverlegt. Leider zeigte das Wetter uns an diesem Tage nochmal die kalte Schulter. Trotzdem erschienen am Samstag, 13. April, pünktlich um 9.00 Uhr viele zweckmäßig gekleidete und sehr optimistische Leute aus Stolpen und Umgebung auf unserem Marktplatz.

Carmen Trojahn begrüßte uns mit einem selbstgemachten Basilikumessig und hatte wie immer ihr großes Kräuterbuch dabei. Die Wanderung führte entlang der „Hohle“ zum alten Sportplatz, wo wir die Schätze der Wiesen und Felder aufspürten, sammelten und kosteten. Fetthenne, Gundermann, Kresse und Schafgarbe landeten in unseren Körbchen. Wir beendeten unsere Kräuterwanderung im Stolpner Vorwerk, wo wir die reizende Osterpyramide, gebaut von den Anwohnern, bewunderten.

Vielen Dank allen Teilnehmern und besonders der kundigen Fachfrau.



Ein Samstag im Museum Bad Schandau



Einer guten Tradition folgend, besuchten wir am 23. März gemeinsam ein Museum unserer Heimat. Bei schönstem Frühlingswetter fuhren wir mit Städtebahn, S-Bahn und Personenfähre nach Bad Schandau.

Im Museum erlebten wir eine interessante Aufbereitung der Stadtgeschichte mit Kurbetrieb, Fremdenverkehr und Tourismus und Würdigung historischer Persönlichkeiten. Viele Details zur Elbeschifffahrt wurden dargestellt und schließlich besichtigten wir die umfangreiche Sammlung des Forschungsreisenden Erich Wustmann. Dieser hatte von seinen Aufenthalten in Skandinavien, Südamerika, Afrika und Indien wertvolle, interessante Exponate mitgebracht, die wir in ausgezeichneter Präsentation bewundern konnten. Im Anschluss genossen wir den Sonnenschein, die Blumen und das Eis in der Kurstadt.

Wir danken allen Mitreisenden für ihr Interesse und die gute Laune.





Unsere Jahreshauptversammlung 2019




Unsere Jahreshauptversammlung fand am 2. Februar im „Erbgericht" Langenwolmsdorf statt. Mit der Wiederwahl des alten/neuen Vorstandes, Berichten über das vergangene Jahr, Beschluss des Arbeitsplanes 2019 und einem guten Essen erlebten wir einen kurzweiligen Abend.

Als besondere Überraschung brachte Bernd Schaller seinen „Kommandant-Prendel-Orden" mit. Dieser war ihm von der Kultur- und Umweltstiftung Leipziger Land überreicht worden, mit folgender Begründung:

„Bernd Schaller ist einer der Initiatoren und langjährigen Organisatoren von Kinder-Expeditionen: 300 Kinder aus dem Raum Stolpen begleitete er bei ihren Reisen in die Geschichte der Region. Dabei wurde er selbst zum gefragten Experten vor allem in den handwerklichen Fragen der Geschichtsdarstellung. Gemeinsam mit den Kindern gestaltete er vier Ausstellungen, zuletzt im Stadtmuseum Stolpen, er schrieb Artikel und gestaltete Broschüren und Schautafeln. Zwei Handwerksdarstellungen nach historischem Vorbild haben sich aus seiner Arbeit entwickelt – die Posamierer und die Gürtler. Auch viele der von Schaller betreuten Kinder sind heute selbst Teil der Erinnerungskultur – ein „nachhaltiges Engagement“, das der Kommandant-Prendel-Orden mit der Auszeichnung würdigte."

Der Stolpener Geschichtsverein gratuliert ganz herzlich!